"Gedanken sind nicht stets parat, man spricht auch, wenn man keine hat." - Dieser Spruch, er wird unter anderem Mark Twain zugeschrieben, beschreibt manchmal (leider) die Kultur in Unternehmen und Teams. Denkmuster und Denkfallen prägen den Alltag zu Hause und am Arbeitsplatz und können Ihnen das Leben schwer machen. Sie können jedoch auch der Turbo für Ihren Erfolg sein und Sie deutlich voran bringen - wenn Sie häufige Denkfallen erkennen und Ihre Denkmuster bewusst gestalten. Unser ABC des Denkens hilft Ihnen dabei...
Egal ob positiv oder negativ: Die meisten Denkmuster und Denkfallen laufen unbewusst ab - und haben deshalb Macht über Sie und Ihr Verhalten. Kennen Sie die verschiedenen Effekte und Muster jedoch und können Sie diese im Alltag und im Job identifizieren, haben Sie die Möglichkeit, bewusst auf sie zu reagieren.Das kann, muss aber nicht in Form von Gegenmaßnahmen geschehen. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, Effekte und Muster zum eigenen Vorteil zu nutzen und so Denkblockaden zu überwinden oder organisatorische Hürden zu umgehen.
Damit Ihnen das gelingt, haben wir im Folgenden die häufigsten Denkfallen und Denkmuster zusammengestellt. Unser ABC soll Ihnen als Nachschlagewerk dienen, mit dem Sie an sich und Ihren Denkmustern arbeiten können. Die Manipulation von Kollegen ist damit zwar ebenfalls möglich, wir raten jedoch ausdrücklich davon ab.
A wie Ankerprinzip
Das Ankerprinzip wird von cleveren Verkäufern ständig genutzt. Es funktioniert wie folgt: Zu Beginn zeigt Ihnen der Verkäufer ein Produkt, das deutlich über Ihrem Budget liegt. Er kommentiert das mit: "Ich weiß, dass Sie etwas so teures nicht kaufen werden, aber ich wollte Ihnen zeigen, was es alles gibt." Hier greift bereits der Ankereffekt. Denn der hohe Preis des ersten Produkts wirkt als Anker, an dem Sie - unbewusst - alle folgenden Preise messen. Dadurch sind Sie eher bereit, mehr Geld auszugeben, als Sie ursprünglich vorhatten.
Entgegenwirken können Sie diesem Prinzip durch zwei Maßnahmen: Erstens einer bewussten Wahrnehmung der Methode. Wenn Ihnen klar ist, was der Verkäufer tut, können Sie dagegen halten. Zweitens einer umfassenden Recherche. Wenn Sie bereits vor dem Kauf wissen, was Sie wollen und wie die Preisstruktur aussieht, hat das Ankerprinzip weniger Wirkung auf Sie.
B wie Backfire Effekt
Dieser Effekt entfaltet seine Wirkung am sichtbarsten in den sozialen Netzwerken, genauer gesagt im Umgang mit Nörglern und Trollen. Die Definition: "Je mehr man sich bemüht, seine Sache zu begründen und sich zu rechtfertigen, desto schlimmer wird es."
Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie möglicherweise so manche sinnlose Diskussion rechtzeitig beenden oder sich gar nicht erst darauf einlassen. Sicher, das ist nicht immer einfach - manchmal juckt es einfach zu sehr in den Fingern, auf Kommentare zu antworten - doch Sie ersparen sich dadurch unnötige Kommentarschlachten, schonen Ihre Nerven und haben mehr Zeit für das Wesentliche. Zum Backfire Effekt haben wir auch einen eigenen Artikel verfasst.
C wie Concorde EffektSie ahnen es schon: Der Effekt hat seinen Namen vom berühmten Überschallflugzeug Concorde. Es wurde bereits beim Bau deutlich teurer als geplant und war von Anfang an unwirtschaftlich. Dennoch wurde es gebaut, da der Gesichtsverlust bei Einstellung des Projektes schlicht nicht akzeptabel gewesen wäre.
Der Concorde Effekt funktioniert ganz ähnlich. Je höher der bereits gebrachte Einsatz für ein Projekt, desto eher halten Menschen daran fest - auch wenn es dafür keine rationalen Gründe und Argumente mehr gibt. Dieses Verhalten ist auch im Job immer wieder zu beobachten, wenn unwirtschaftliche Projekte mit aller Macht umgesetzt werden sollen. Erkennen Sie diesen Effekt jedoch in der Praxis, können Sie sich davon lösen und die nötigen Entscheidungen treffen.
D wie Decoy EffektDer Decoy Effekt funktioniert im Grunde über das Angebot eines falschen Köders. Dieser hat genau betrachtet zwar keine Funktion oder Relevanz, macht andere Angebote jedoch attraktiver. Jochen Mai beschreibt das in unserem Artikel zum Decoy Effekt am Beispiel des Abo-Angebots der New York Times:
Sie können die komplette Online-Ausgabe der renommierten Zeitung zusammen mit dem Zugang über die iPhone-App für 99 Cent testweise für vier Wochen beziehen oder für 99 Cent die Online-Ausgabe plus den Tablet-Zugang abonnieren. Oder Sie ordern den "All Digital Access", ebenfalls für 99 Cent und erhalten Zugriff auf und über alles, auch iPhone- und Tablet-App...
Die beiden ersten Angebote sind genau betrachtet unnötig. Sie fungieren schlicht als Köder für das eigentliche Angebot.
E wie ErwartungsmanagementErwartungen und Annahmen prägen nicht nur Handlungen, sondern auch die individuelle Wahrnehmung, Entscheidungen und Denkmuster. Wollen Sie Denkfallen vermeiden und sich Themen möglichst objektiv nähern, ist aktives Erwartungsmanagement daher unverzichtbar.
Machen Sie sich bewusst, was Sie aus welchen Gründen erwarten. Entscheidend ist hier vor allem, wie viel Wunschdenken und Hoffnung in Ihren Erwartungen enthalten ist. Positives Denken ist wichtig, doch Projekte und Gespräch auf Basis von unrealistisch hohen und positiven Erwartungen anzugehen, ist fast schon eine Garantie für Enttäuschung und Probleme.
F wie FragenIn vielen Unternehmen sind Fragen - so scheint es zumindest - verpönt. Wer fragt, scheint dadurch zuzugeben, dass er keine Ahnung oder weniger Kompetenz als seine Kollegen hat. Doch das ist in den meisten Fall Quatsch.
Oft ist es so, dass ein Teilnehmer eines Meetings in seiner Frage lediglich ausspricht, was sich viele anderen am Tisch ebenfalls fragen - und nicht artikulieren, da sie Angst haben, sich dadurch zu blamieren. Wenn Sie weiterkommen wollen, sollten Sie sich von diesem Denkmuster lösen und sich klar machen, dass Fragen für Ihren Lernprozess unverzichtbar sind. Unnötig sind diese erst, wenn Sie nicht aus den Antworten lernen.
G wie Gewohnheiten"Gedanken werden zu Taten" - Dieses uralte geflügelte Wort ist richtig, es gilt jedoch auch umgekehrt. Denn auch Handlungen können - vor allem wenn sie häufig wiederholt werden - Denkmuster beeinflussen. Anders formuliert: Ihre Gewohnheiten prägen Ihre Wahrnehmung und Ihr Denken.
Nehmen Sie sich daher idealerweise alle paar Wochen Zeit und überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Bringen diese Sie Ihrem Ziel näher? Sind sie wirklich positiv und sinnvoll? Oder können Sie auf einige verzichten? Müssen Sie vielleicht sogar einige Änderungen vornehmen, um Ihre Denkmuster positiv zu verändern? Keine einfachen, jedoch notwendige Fragen.
H wie Horn EffektDer Horn Effekt ist schnell erklärt: Ein Defizit kann viele andere - positive - Eigenschaften überschatten. Bei Bewerbungen - und Artikeln, wie wir aus eigener Erfahrung wissen - kann es sich dabei beispielsweise um Tippfehler handeln. Ein oder zwei Vertipper reichen oft schon aus, um eine qualitativ gute Bewerbung oder einen hervorragenden Artikel zu disqualifizieren.
Dieser Denkfalle sollten Sie nicht erliegen. Auch wenn Artikel, Bücher, Fortbildungen oder anderen Materialien Fehler enthalten, sollten Sie über diesen nicht den Blick für die Qualität und den Inhalte des Ganzen verlieren. Sie schaden sich dadurch schlussendlich nur selbst, da Sie sich wichtige Informationen und Inhalte entgehen lassen. Achten Sie auf den Horn Effekt - und überwinden Sie ihn.
I wie InnensichtIm Arbeitsleben und in stressigen Phasen kann es schnell passieren, dass Sie sich in Ihrem Denken voll und ganz auf äußere Faktoren und Aspekte konzentrieren. Sei es das Verhalten der Kollegen, die (vermuteten) Pläne Ihres Chefs oder die mögliche Reaktion der Kunden: Sie sind ständig mit externen Dingen, Menschen und (vermuteten) Verhaltensweisen beschäftigt.
Dadurch verlieren Sie schnell den Blick für das Wesentliche und für Ihre eigenen Bedürfnisse. Dieser Denkfalle können Sie entkommen, indem Sie sich immer wieder bewusst Zeit für eine Innensicht nehmen und sich dabei ganz auf Ihre Gedanken und Bedürfnisse konzentrieren. Solche Phasen der Innensicht sind wichtig, um zur Ruhe zu kommen und Stress zu reduzieren.
J wie Ja-SagerEine der häufigsten Denkfallen überhaupt ist ständiges Ja-Sagen. Auf den ersten Blick handelt es sich hier um eine schlechte Gewohnheit, doch oft steckt dahinter ein destruktives Denkmuster. Manche Menschen sagen beispielsweise ständig ja, weil sie fürchten, sonst unbeliebt zu werden. Anderen fürchten sich vor einer möglichen Ablehnung oder wollen andere nicht vor den Kopf stoßen.
So lobenswert die Motive auch sind: Sich selbst tun chronische Ja-Sager damit keinen Gefallen. Sie verlieren viel mehr sich selbst, ihre Ressourcen und Bedürfnisse aus den Augen. Wenn Sie sich darin wieder erkennen, sollten Sie sich Ihre Motivation fürs Ja-Sagen bewusst machen und diese auf Plausibilität prüfen. Sie werden feststellen, dass viele Befürchtungen unnötig sind. Unser Selbst-Test kann Ihnen dabei helfen.
K wie Katharsis EffektWer regelmäßig Tagebuch führt, kennt und nutzt den Katharsis Effekt bereits. Die Wirkung: Schreiben Sie über ein frustrierendes und schwieriges Thema, können Sie sich Frust und Ärger regelrecht von der Seele schreiben. Was zunächst nach einem reinen Ventil für Frust und Co. klingt, lässt sich auch für die Jobsuche nutzen: Wer über Arbeitslosigkeit schreibt, kann dadurch seine Jobchancen steigern.
Doch Vorsicht, der Katharsis Effekt hat natürlich auch Grenzen. Werden Sie zu emotional oder wohnen Menschen Ihrem emotionalen Ausbruch bei - beispielsweise in Form eines Videos oder Livestreams - verkehrt sich die positive Wirkung ins Negative. Frustabbau sollte sich daher aufs Schreiben beschränken. Und Artikel, die Sie öffentlich publizieren, profitieren vermutlich von einer externen Überarbeitung.
L wie LeidenschaftLeidenschaft ist im Bezug auf Denkmuster ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann sie Ihnen dabei helfen, auf höchstem Niveau zu denken und zu arbeiten. Wenn Sie für Themen brennen, können Sie in kurzer Zeit enorm viel Wissen aufnehmen und sich tief einarbeiten.
Andererseits kann Leidenschaft jedoch auch den sachlichen Blick auf ein Thema verstellen, Ihre Urteilsfähigkeit trüben und es Ihnen schwer machen, die oft nötige Distanz zu wahren. Befassen Sie sich also leidenschaftlich mit Themen, können und sollten Sie sich regelmäßig kritisch überprüfen und fragen, ob Sie möglicherweise auf dem Holzweg sind.
M wie MedienDer bekannte Grundsatz "Du bist, was Du isst" lässt sich leicht abgewandelt auch auf den Medienkonsum übertragen. Hier lautet er dann "Du bist, was Du schaust und liest". Alle aufgenommenen Informationen prägen und gestalten die individuelle Wahrnehmung und Weltsicht und beeinflussen so über kurz oder lang auch die individuellen Denkmuster.
Prüfen Sie daher in regelmäßigen Abständen kritisch, ob Ihr Medienkonsum und Ihre Informationsaufnahme zu Ihren Zielen passen und wirklich förderlich sind. Die Angst, wichtige Informationen zu verpassen, ist meist unbegründet. Wirklich relevante Informationen und Ereignisse finden ihren Weg zu Ihnen.
N wie Negatives DenkenNegatives Denken ist viel weiter verbreitet, als den meisten Menschen recht und lieb ist. Jeder ist davon - in unterschiedlicher Ausprägung - in verschiedenen Phasen betroffen. Manchmal ist negatives Denken schlicht eine Reaktion auf Ereignisse im Umfeld, manchmal ist es durch die Sozialisation bedingt. Doch egal, wie die Gründe aussehen: Sie können etwas dagegen tun.
Natürlich lassen sich über Jahre und Jahrzehnte aufgebaute und verankerte Denkmuster nicht innerhalb weniger Tage und Wochen aufbrechen und ändern. Doch Sie können Ihre eigenen negativen Denkmuster im ersten Schritt bewusst wahrnehmen. Dabei kann auch externes Feedback helfen. Im zweiten Schritt können Sie diese Muster dann nach und nach durch positive ersetzen. Das dauert und ist durchaus Arbeit. Doch die positive Denkweise lohnt sich.
O wie OptimismusPositives Denken oder Optimismus hat erstmal nichts mit Schönreden oder der viel gerühmten rosa-roten Brille zu tun. Es geht viel mehr darum, die Chancen und das Potenzial in verschiedenen Situationen zu sehen und sich auf diese zu konzentrieren. Das ist zunächst lediglich eine Frage des bewussten Fokussierens.
Positives Denken wird in verschiedenen Studien mit einer höheren Lebensqualität und gesteigerter Lebensfreude in Verbindung gebracht. Dieser Zusammenhang überrascht nicht, sind positiv denkende Menschen doch oft auch besser gelaunt als pessimistische Zeitgenossen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Zweckoptimismus kann schnell zu unrealistischen Erwartungen führen, aus denen Probleme resultieren können.
P wie PerspektivwechselArbeiten Sie bereits seit Wochen oder gar Monaten an einem Projekt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie den so genannten Scheuklappen Blick entwickeln. Dann sehen Sie nur noch Ihren Plan und das Projekt, verlieren dabei jedoch den Blick für andere Möglichkeiten und Optionen.
Das Gegenmittel ist der bewusst vorgenommene Perspektivwechsel. Dabei wechseln Sie bewusst die Sichtweise und versuchen, das Projekt aus der Position eines anderen Mitarbeiters, eines Kunden oder gar eines Konkurrenten zu betrachten. Das ist nicht immer einfach - oft ist externe Unterstützung für einen Perspektivwechsel nötig - doch es lohnt sich. Sie sehen oft Möglichkeiten, die Ihnen sonst verborgen geblieben wären.
Q wie QuellenDas menschliche Denken wird maßgeblich von den Quellen beeinflusst, aus denen sich Inspiration, Information und Erkenntnisse speisen. Dabei geht es nicht nur um die bereits angesprochenen Medien, sondern auch um Vorbilder, Mentoren und Geschichten, die Sie beeinflussen und bewegen.
Daher lohnt es sich, diese Quellen regelmäßig zu überprüfen und auszusortieren. Nicht alle Quellen bringen Sie tatsächlich weiter. Eine gezielt und bewusste Auswahl hilft dabei, die Einflüsse auf Ihre Denkmuster Ihren Ziele anzupassen.
R wie ReflexionWir haben es bereits an mehreren Stellen erwähnt: Regelmäßige und systematische Reflexion ist unverzichtbar. Reflexionsphasen sollten daher ebenso selbstverständlicher Teil Ihrer Arbeit und Planung sein wie Teammeetings und Konkurrenzanalysen.
Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Denkweisen, Quellen und Handlungen zu hinterfragen und sie auf die Wirkung und den Nutzen für Ihre Ziele zu überprüfen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind nicht immer angenehm oder einfach umzusetzen, bringen Sie jedoch voran.
S wie SparringspartnerApropos Reflexion: Dafür können Sparringspartner wichtig und nützlich sein. Suchen Sie dafür bitte Menschen - das können, müssen jedoch keine professionellen Coaches sein - denen Sie wirklich vertrauen und die Ihnen ehrliches Feedback geben. Ja-Sager oder Menschen, die Sie nicht verletzten wollen, sind hier ungeeignet.
Gutes Feedback kann auch weh tun und zunächst zu Zweifeln und unangenehmen Fragen führen. Doch dann wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind und die anstehenden Veränderung Sie weiter bringen kann.
T wie TagträumeTagträume werden gerne als Flucht aus der Realität bezeichnet. Das kann stimmen, ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal sind Tagträume lediglich notwendige Atempausen, um sich kurzzeitig aus einem Stressigen und anspruchsvollen Umfeld zu lösen.
Wenn Sie also regelmäßig Tagträumen nachhängen, sollten Sie diese nicht bekämpfen, sondern nutzen. Integrieren Sie diese bewusst in Ihren Tagesablauf und setzen Sie sie als Ruhephasen und Momente der Entspannung ein. Sie werden schnell feststellen, dass sie danach kreativer sind und klarer denken können.
U wie UmfeldNeben den Medien ist auch Ihr Umfeld maßgeblich für Ihre Denkmuster mit verantwortlich. Ist es Ihnen mit der Entwicklung Ihrer Persönlichkeit und dem Erreichen Ihrer Ziele ernst, sollten Sie auch Ihr Umfeld unter die Lupe nehmen und prüfen, wer Sie Ihrem Ziel näher bringt und wer Sie eher ausbremst.
Das bedeutet nicht, dass Sie den Kontakt zu potenziellen Bremsern komplett abbrechen sollten. Doch in gewissen Phasen kann es sinnvoll sein, verstärkt den Kontakt zu positiven Unterstützern zu suchen und andere eher auszublenden.
V wie VisionNeben Tagträumen und Zielen sind Visionen ein wichtiger Bestandteil Ihrer Entwicklung. Sie können nicht nur Handlungen, sondern auch Denkmuster und Gewohnheiten nachhaltig beeinflussen und verändern. Haben Sie eine klare Vision vor Augen, können Sie Unwichtiges relativ einfach ausblenden und sich ganz auf die wichtigen Themen konzentrieren.
"Vor Augen" ist hier durchaus wörtlich zu verstehen. Visualisieren Sie Ihre Vision regelmäßig, können Sie ihre Wirkung so deutlich verstärken und Ihre Denkmuster bewusst und gezielt gestalten.
W wie WissensdurstEin wichtiger Bestandteil der Denkmuster erfolgreicher Menschen ist der Durst nach neuem Wissen und ihre hohe Lernbereitschaft. Diese führen zu einer offenen Haltung gegenüber neuen Ideen, die bei vielen Menschen leider nicht vorhanden ist.
Wollen Sie voran kommen und Ihre Ziele konsequent verfolgen, sollten Sie sich diese Offenheit bewahren oder sie entwickeln. Der stetige Wunsch nach neuem Wissen und neuen Fähigkeiten ist einer der wichtigsten Motoren für Ihren Erfolg und Ihre Entwicklung.
X wie XtremExtreme Denkmuster können sich im Lauf der Zeit aus gemäßigten Haltungen entwickeln. Ist eine neue Methode zunächst beispielsweise nur ein Werkzeug von vielen, kann es passieren, dass Sie irgendwann nur noch auf diese Methode setzen - und andere dadurch ignorieren.
Wenn Sie sich regelmäßig Feedback holen und sich Zeit für Reflexion nehmen, können Sie solche Extreme vermeiden. Das ist wichtig, um sich nicht zu sehr auf eine Richtung einzuschießen und sich die unverzichtbare Offenheit für anderen Denkmuster und -richtungen zu bewahren.
Y wie YourselfBei allen Methoden, Systemen und Denkmustern ist eines entscheidend: Bleiben Sie sich selbst treu. Egal was Sie tun und welchen Richtungen Sie auch folgen, Sie sollten sich dabei immer wohl fühlen und mit sich selbst im Reinen sein.
Wer sich zu sehr verbiegt und Denkmuster annimmt, die nicht zur Persönlichkeit passen, kann damit nicht erfolgreich sein und verleugnet sich selbst. Dadurch schaden Sie sich über kurz oder lang und schaffen - völlig unnötige - Probleme.
Z wie ZweifelAuch die erfolgreichsten Menschen werden ab und zu von Zweifeln geplagt. Zweifel sind - wie Fehler - menschlich und unvermeidbar. Entscheidend ist jedoch, wie Sie mit ihnen umgehen. Wenn Zweifel Ihr Denken dominieren und Sie zu erdrücken drohen, sind sie ein echtes Problem.
Nehmen Sie Zweifel jedoch bewusst wahr und prüfen Sie sie auf Plausibilität, verlieren sie ihren Schrecken. Berechtigte Zweifel können dann als Warnsignal dienen, die Sie vor Fehlern bewahren können.
Egal ob positiv oder negativ: Die meisten Denkmuster und Denkfallen laufen unbewusst ab - und haben deshalb Macht über Sie und Ihr Verhalten. Kennen Sie die verschiedenen Effekte und Muster jedoch und können Sie diese im Alltag und im Job identifizieren, haben Sie die Möglichkeit, bewusst auf sie zu reagieren.Das kann, muss aber nicht in Form von Gegenmaßnahmen geschehen. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, Effekte und Muster zum eigenen Vorteil zu nutzen und so Denkblockaden zu überwinden oder organisatorische Hürden zu umgehen.
Damit Ihnen das gelingt, haben wir im Folgenden die häufigsten Denkfallen und Denkmuster zusammengestellt. Unser ABC soll Ihnen als Nachschlagewerk dienen, mit dem Sie an sich und Ihren Denkmustern arbeiten können. Die Manipulation von Kollegen ist damit zwar ebenfalls möglich, wir raten jedoch ausdrücklich davon ab.
A wie Ankerprinzip
Das Ankerprinzip wird von cleveren Verkäufern ständig genutzt. Es funktioniert wie folgt: Zu Beginn zeigt Ihnen der Verkäufer ein Produkt, das deutlich über Ihrem Budget liegt. Er kommentiert das mit: "Ich weiß, dass Sie etwas so teures nicht kaufen werden, aber ich wollte Ihnen zeigen, was es alles gibt." Hier greift bereits der Ankereffekt. Denn der hohe Preis des ersten Produkts wirkt als Anker, an dem Sie - unbewusst - alle folgenden Preise messen. Dadurch sind Sie eher bereit, mehr Geld auszugeben, als Sie ursprünglich vorhatten.
Entgegenwirken können Sie diesem Prinzip durch zwei Maßnahmen: Erstens einer bewussten Wahrnehmung der Methode. Wenn Ihnen klar ist, was der Verkäufer tut, können Sie dagegen halten. Zweitens einer umfassenden Recherche. Wenn Sie bereits vor dem Kauf wissen, was Sie wollen und wie die Preisstruktur aussieht, hat das Ankerprinzip weniger Wirkung auf Sie.
B wie Backfire Effekt
Dieser Effekt entfaltet seine Wirkung am sichtbarsten in den sozialen Netzwerken, genauer gesagt im Umgang mit Nörglern und Trollen. Die Definition: "Je mehr man sich bemüht, seine Sache zu begründen und sich zu rechtfertigen, desto schlimmer wird es."
Mit diesem Wissen ausgestattet, können Sie möglicherweise so manche sinnlose Diskussion rechtzeitig beenden oder sich gar nicht erst darauf einlassen. Sicher, das ist nicht immer einfach - manchmal juckt es einfach zu sehr in den Fingern, auf Kommentare zu antworten - doch Sie ersparen sich dadurch unnötige Kommentarschlachten, schonen Ihre Nerven und haben mehr Zeit für das Wesentliche. Zum Backfire Effekt haben wir auch einen eigenen Artikel verfasst.
C wie Concorde EffektSie ahnen es schon: Der Effekt hat seinen Namen vom berühmten Überschallflugzeug Concorde. Es wurde bereits beim Bau deutlich teurer als geplant und war von Anfang an unwirtschaftlich. Dennoch wurde es gebaut, da der Gesichtsverlust bei Einstellung des Projektes schlicht nicht akzeptabel gewesen wäre.
Der Concorde Effekt funktioniert ganz ähnlich. Je höher der bereits gebrachte Einsatz für ein Projekt, desto eher halten Menschen daran fest - auch wenn es dafür keine rationalen Gründe und Argumente mehr gibt. Dieses Verhalten ist auch im Job immer wieder zu beobachten, wenn unwirtschaftliche Projekte mit aller Macht umgesetzt werden sollen. Erkennen Sie diesen Effekt jedoch in der Praxis, können Sie sich davon lösen und die nötigen Entscheidungen treffen.
D wie Decoy EffektDer Decoy Effekt funktioniert im Grunde über das Angebot eines falschen Köders. Dieser hat genau betrachtet zwar keine Funktion oder Relevanz, macht andere Angebote jedoch attraktiver. Jochen Mai beschreibt das in unserem Artikel zum Decoy Effekt am Beispiel des Abo-Angebots der New York Times:
Sie können die komplette Online-Ausgabe der renommierten Zeitung zusammen mit dem Zugang über die iPhone-App für 99 Cent testweise für vier Wochen beziehen oder für 99 Cent die Online-Ausgabe plus den Tablet-Zugang abonnieren. Oder Sie ordern den "All Digital Access", ebenfalls für 99 Cent und erhalten Zugriff auf und über alles, auch iPhone- und Tablet-App...
Die beiden ersten Angebote sind genau betrachtet unnötig. Sie fungieren schlicht als Köder für das eigentliche Angebot.
E wie ErwartungsmanagementErwartungen und Annahmen prägen nicht nur Handlungen, sondern auch die individuelle Wahrnehmung, Entscheidungen und Denkmuster. Wollen Sie Denkfallen vermeiden und sich Themen möglichst objektiv nähern, ist aktives Erwartungsmanagement daher unverzichtbar.
Machen Sie sich bewusst, was Sie aus welchen Gründen erwarten. Entscheidend ist hier vor allem, wie viel Wunschdenken und Hoffnung in Ihren Erwartungen enthalten ist. Positives Denken ist wichtig, doch Projekte und Gespräch auf Basis von unrealistisch hohen und positiven Erwartungen anzugehen, ist fast schon eine Garantie für Enttäuschung und Probleme.
F wie FragenIn vielen Unternehmen sind Fragen - so scheint es zumindest - verpönt. Wer fragt, scheint dadurch zuzugeben, dass er keine Ahnung oder weniger Kompetenz als seine Kollegen hat. Doch das ist in den meisten Fall Quatsch.
Oft ist es so, dass ein Teilnehmer eines Meetings in seiner Frage lediglich ausspricht, was sich viele anderen am Tisch ebenfalls fragen - und nicht artikulieren, da sie Angst haben, sich dadurch zu blamieren. Wenn Sie weiterkommen wollen, sollten Sie sich von diesem Denkmuster lösen und sich klar machen, dass Fragen für Ihren Lernprozess unverzichtbar sind. Unnötig sind diese erst, wenn Sie nicht aus den Antworten lernen.
G wie Gewohnheiten"Gedanken werden zu Taten" - Dieses uralte geflügelte Wort ist richtig, es gilt jedoch auch umgekehrt. Denn auch Handlungen können - vor allem wenn sie häufig wiederholt werden - Denkmuster beeinflussen. Anders formuliert: Ihre Gewohnheiten prägen Ihre Wahrnehmung und Ihr Denken.
Nehmen Sie sich daher idealerweise alle paar Wochen Zeit und überprüfen Sie Ihre Gewohnheiten. Bringen diese Sie Ihrem Ziel näher? Sind sie wirklich positiv und sinnvoll? Oder können Sie auf einige verzichten? Müssen Sie vielleicht sogar einige Änderungen vornehmen, um Ihre Denkmuster positiv zu verändern? Keine einfachen, jedoch notwendige Fragen.
H wie Horn EffektDer Horn Effekt ist schnell erklärt: Ein Defizit kann viele andere - positive - Eigenschaften überschatten. Bei Bewerbungen - und Artikeln, wie wir aus eigener Erfahrung wissen - kann es sich dabei beispielsweise um Tippfehler handeln. Ein oder zwei Vertipper reichen oft schon aus, um eine qualitativ gute Bewerbung oder einen hervorragenden Artikel zu disqualifizieren.
Dieser Denkfalle sollten Sie nicht erliegen. Auch wenn Artikel, Bücher, Fortbildungen oder anderen Materialien Fehler enthalten, sollten Sie über diesen nicht den Blick für die Qualität und den Inhalte des Ganzen verlieren. Sie schaden sich dadurch schlussendlich nur selbst, da Sie sich wichtige Informationen und Inhalte entgehen lassen. Achten Sie auf den Horn Effekt - und überwinden Sie ihn.
I wie InnensichtIm Arbeitsleben und in stressigen Phasen kann es schnell passieren, dass Sie sich in Ihrem Denken voll und ganz auf äußere Faktoren und Aspekte konzentrieren. Sei es das Verhalten der Kollegen, die (vermuteten) Pläne Ihres Chefs oder die mögliche Reaktion der Kunden: Sie sind ständig mit externen Dingen, Menschen und (vermuteten) Verhaltensweisen beschäftigt.
Dadurch verlieren Sie schnell den Blick für das Wesentliche und für Ihre eigenen Bedürfnisse. Dieser Denkfalle können Sie entkommen, indem Sie sich immer wieder bewusst Zeit für eine Innensicht nehmen und sich dabei ganz auf Ihre Gedanken und Bedürfnisse konzentrieren. Solche Phasen der Innensicht sind wichtig, um zur Ruhe zu kommen und Stress zu reduzieren.
J wie Ja-SagerEine der häufigsten Denkfallen überhaupt ist ständiges Ja-Sagen. Auf den ersten Blick handelt es sich hier um eine schlechte Gewohnheit, doch oft steckt dahinter ein destruktives Denkmuster. Manche Menschen sagen beispielsweise ständig ja, weil sie fürchten, sonst unbeliebt zu werden. Anderen fürchten sich vor einer möglichen Ablehnung oder wollen andere nicht vor den Kopf stoßen.
So lobenswert die Motive auch sind: Sich selbst tun chronische Ja-Sager damit keinen Gefallen. Sie verlieren viel mehr sich selbst, ihre Ressourcen und Bedürfnisse aus den Augen. Wenn Sie sich darin wieder erkennen, sollten Sie sich Ihre Motivation fürs Ja-Sagen bewusst machen und diese auf Plausibilität prüfen. Sie werden feststellen, dass viele Befürchtungen unnötig sind. Unser Selbst-Test kann Ihnen dabei helfen.
K wie Katharsis EffektWer regelmäßig Tagebuch führt, kennt und nutzt den Katharsis Effekt bereits. Die Wirkung: Schreiben Sie über ein frustrierendes und schwieriges Thema, können Sie sich Frust und Ärger regelrecht von der Seele schreiben. Was zunächst nach einem reinen Ventil für Frust und Co. klingt, lässt sich auch für die Jobsuche nutzen: Wer über Arbeitslosigkeit schreibt, kann dadurch seine Jobchancen steigern.
Doch Vorsicht, der Katharsis Effekt hat natürlich auch Grenzen. Werden Sie zu emotional oder wohnen Menschen Ihrem emotionalen Ausbruch bei - beispielsweise in Form eines Videos oder Livestreams - verkehrt sich die positive Wirkung ins Negative. Frustabbau sollte sich daher aufs Schreiben beschränken. Und Artikel, die Sie öffentlich publizieren, profitieren vermutlich von einer externen Überarbeitung.
L wie LeidenschaftLeidenschaft ist im Bezug auf Denkmuster ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kann sie Ihnen dabei helfen, auf höchstem Niveau zu denken und zu arbeiten. Wenn Sie für Themen brennen, können Sie in kurzer Zeit enorm viel Wissen aufnehmen und sich tief einarbeiten.
Andererseits kann Leidenschaft jedoch auch den sachlichen Blick auf ein Thema verstellen, Ihre Urteilsfähigkeit trüben und es Ihnen schwer machen, die oft nötige Distanz zu wahren. Befassen Sie sich also leidenschaftlich mit Themen, können und sollten Sie sich regelmäßig kritisch überprüfen und fragen, ob Sie möglicherweise auf dem Holzweg sind.
M wie MedienDer bekannte Grundsatz "Du bist, was Du isst" lässt sich leicht abgewandelt auch auf den Medienkonsum übertragen. Hier lautet er dann "Du bist, was Du schaust und liest". Alle aufgenommenen Informationen prägen und gestalten die individuelle Wahrnehmung und Weltsicht und beeinflussen so über kurz oder lang auch die individuellen Denkmuster.
Prüfen Sie daher in regelmäßigen Abständen kritisch, ob Ihr Medienkonsum und Ihre Informationsaufnahme zu Ihren Zielen passen und wirklich förderlich sind. Die Angst, wichtige Informationen zu verpassen, ist meist unbegründet. Wirklich relevante Informationen und Ereignisse finden ihren Weg zu Ihnen.
N wie Negatives DenkenNegatives Denken ist viel weiter verbreitet, als den meisten Menschen recht und lieb ist. Jeder ist davon - in unterschiedlicher Ausprägung - in verschiedenen Phasen betroffen. Manchmal ist negatives Denken schlicht eine Reaktion auf Ereignisse im Umfeld, manchmal ist es durch die Sozialisation bedingt. Doch egal, wie die Gründe aussehen: Sie können etwas dagegen tun.
Natürlich lassen sich über Jahre und Jahrzehnte aufgebaute und verankerte Denkmuster nicht innerhalb weniger Tage und Wochen aufbrechen und ändern. Doch Sie können Ihre eigenen negativen Denkmuster im ersten Schritt bewusst wahrnehmen. Dabei kann auch externes Feedback helfen. Im zweiten Schritt können Sie diese Muster dann nach und nach durch positive ersetzen. Das dauert und ist durchaus Arbeit. Doch die positive Denkweise lohnt sich.
O wie OptimismusPositives Denken oder Optimismus hat erstmal nichts mit Schönreden oder der viel gerühmten rosa-roten Brille zu tun. Es geht viel mehr darum, die Chancen und das Potenzial in verschiedenen Situationen zu sehen und sich auf diese zu konzentrieren. Das ist zunächst lediglich eine Frage des bewussten Fokussierens.
Positives Denken wird in verschiedenen Studien mit einer höheren Lebensqualität und gesteigerter Lebensfreude in Verbindung gebracht. Dieser Zusammenhang überrascht nicht, sind positiv denkende Menschen doch oft auch besser gelaunt als pessimistische Zeitgenossen. Dennoch ist Vorsicht geboten: Zweckoptimismus kann schnell zu unrealistischen Erwartungen führen, aus denen Probleme resultieren können.
P wie PerspektivwechselArbeiten Sie bereits seit Wochen oder gar Monaten an einem Projekt, ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass Sie den so genannten Scheuklappen Blick entwickeln. Dann sehen Sie nur noch Ihren Plan und das Projekt, verlieren dabei jedoch den Blick für andere Möglichkeiten und Optionen.
Das Gegenmittel ist der bewusst vorgenommene Perspektivwechsel. Dabei wechseln Sie bewusst die Sichtweise und versuchen, das Projekt aus der Position eines anderen Mitarbeiters, eines Kunden oder gar eines Konkurrenten zu betrachten. Das ist nicht immer einfach - oft ist externe Unterstützung für einen Perspektivwechsel nötig - doch es lohnt sich. Sie sehen oft Möglichkeiten, die Ihnen sonst verborgen geblieben wären.
Q wie QuellenDas menschliche Denken wird maßgeblich von den Quellen beeinflusst, aus denen sich Inspiration, Information und Erkenntnisse speisen. Dabei geht es nicht nur um die bereits angesprochenen Medien, sondern auch um Vorbilder, Mentoren und Geschichten, die Sie beeinflussen und bewegen.
Daher lohnt es sich, diese Quellen regelmäßig zu überprüfen und auszusortieren. Nicht alle Quellen bringen Sie tatsächlich weiter. Eine gezielt und bewusste Auswahl hilft dabei, die Einflüsse auf Ihre Denkmuster Ihren Ziele anzupassen.
R wie ReflexionWir haben es bereits an mehreren Stellen erwähnt: Regelmäßige und systematische Reflexion ist unverzichtbar. Reflexionsphasen sollten daher ebenso selbstverständlicher Teil Ihrer Arbeit und Planung sein wie Teammeetings und Konkurrenzanalysen.
Nehmen Sie sich Zeit, um Ihre Denkweisen, Quellen und Handlungen zu hinterfragen und sie auf die Wirkung und den Nutzen für Ihre Ziele zu überprüfen. Die so gewonnenen Erkenntnisse sind nicht immer angenehm oder einfach umzusetzen, bringen Sie jedoch voran.
S wie SparringspartnerApropos Reflexion: Dafür können Sparringspartner wichtig und nützlich sein. Suchen Sie dafür bitte Menschen - das können, müssen jedoch keine professionellen Coaches sein - denen Sie wirklich vertrauen und die Ihnen ehrliches Feedback geben. Ja-Sager oder Menschen, die Sie nicht verletzten wollen, sind hier ungeeignet.
Gutes Feedback kann auch weh tun und zunächst zu Zweifeln und unangenehmen Fragen führen. Doch dann wissen Sie, dass Sie auf dem richtigen Weg sind und die anstehenden Veränderung Sie weiter bringen kann.
T wie TagträumeTagträume werden gerne als Flucht aus der Realität bezeichnet. Das kann stimmen, ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal sind Tagträume lediglich notwendige Atempausen, um sich kurzzeitig aus einem Stressigen und anspruchsvollen Umfeld zu lösen.
Wenn Sie also regelmäßig Tagträumen nachhängen, sollten Sie diese nicht bekämpfen, sondern nutzen. Integrieren Sie diese bewusst in Ihren Tagesablauf und setzen Sie sie als Ruhephasen und Momente der Entspannung ein. Sie werden schnell feststellen, dass sie danach kreativer sind und klarer denken können.
U wie UmfeldNeben den Medien ist auch Ihr Umfeld maßgeblich für Ihre Denkmuster mit verantwortlich. Ist es Ihnen mit der Entwicklung Ihrer Persönlichkeit und dem Erreichen Ihrer Ziele ernst, sollten Sie auch Ihr Umfeld unter die Lupe nehmen und prüfen, wer Sie Ihrem Ziel näher bringt und wer Sie eher ausbremst.
Das bedeutet nicht, dass Sie den Kontakt zu potenziellen Bremsern komplett abbrechen sollten. Doch in gewissen Phasen kann es sinnvoll sein, verstärkt den Kontakt zu positiven Unterstützern zu suchen und andere eher auszublenden.
V wie VisionNeben Tagträumen und Zielen sind Visionen ein wichtiger Bestandteil Ihrer Entwicklung. Sie können nicht nur Handlungen, sondern auch Denkmuster und Gewohnheiten nachhaltig beeinflussen und verändern. Haben Sie eine klare Vision vor Augen, können Sie Unwichtiges relativ einfach ausblenden und sich ganz auf die wichtigen Themen konzentrieren.
"Vor Augen" ist hier durchaus wörtlich zu verstehen. Visualisieren Sie Ihre Vision regelmäßig, können Sie ihre Wirkung so deutlich verstärken und Ihre Denkmuster bewusst und gezielt gestalten.
W wie WissensdurstEin wichtiger Bestandteil der Denkmuster erfolgreicher Menschen ist der Durst nach neuem Wissen und ihre hohe Lernbereitschaft. Diese führen zu einer offenen Haltung gegenüber neuen Ideen, die bei vielen Menschen leider nicht vorhanden ist.
Wollen Sie voran kommen und Ihre Ziele konsequent verfolgen, sollten Sie sich diese Offenheit bewahren oder sie entwickeln. Der stetige Wunsch nach neuem Wissen und neuen Fähigkeiten ist einer der wichtigsten Motoren für Ihren Erfolg und Ihre Entwicklung.
X wie XtremExtreme Denkmuster können sich im Lauf der Zeit aus gemäßigten Haltungen entwickeln. Ist eine neue Methode zunächst beispielsweise nur ein Werkzeug von vielen, kann es passieren, dass Sie irgendwann nur noch auf diese Methode setzen - und andere dadurch ignorieren.
Wenn Sie sich regelmäßig Feedback holen und sich Zeit für Reflexion nehmen, können Sie solche Extreme vermeiden. Das ist wichtig, um sich nicht zu sehr auf eine Richtung einzuschießen und sich die unverzichtbare Offenheit für anderen Denkmuster und -richtungen zu bewahren.
Y wie YourselfBei allen Methoden, Systemen und Denkmustern ist eines entscheidend: Bleiben Sie sich selbst treu. Egal was Sie tun und welchen Richtungen Sie auch folgen, Sie sollten sich dabei immer wohl fühlen und mit sich selbst im Reinen sein.
Wer sich zu sehr verbiegt und Denkmuster annimmt, die nicht zur Persönlichkeit passen, kann damit nicht erfolgreich sein und verleugnet sich selbst. Dadurch schaden Sie sich über kurz oder lang und schaffen - völlig unnötige - Probleme.
Z wie ZweifelAuch die erfolgreichsten Menschen werden ab und zu von Zweifeln geplagt. Zweifel sind - wie Fehler - menschlich und unvermeidbar. Entscheidend ist jedoch, wie Sie mit ihnen umgehen. Wenn Zweifel Ihr Denken dominieren und Sie zu erdrücken drohen, sind sie ein echtes Problem.
Nehmen Sie Zweifel jedoch bewusst wahr und prüfen Sie sie auf Plausibilität, verlieren sie ihren Schrecken. Berechtigte Zweifel können dann als Warnsignal dienen, die Sie vor Fehlern bewahren können.